ecpaganini's video: Zweisystemlok 181 225 mit SBB-IC 2551 am Berghau Stuttgart G ubahn

Hallo liebe Eisenbahnfreunde, ein kleines Puzzleteil im Fernverker der Gäubahn Stuttgart - Zürich sind die Zweisystemloks der Baureihe 181. Einst wurden sie beschafft für den grenzüberschreitenden Zugdienst nach Frankreich und Luxemburg, da das hiesige Versorgungssystem mit 15 kV 16 2/3 Hz völlig vom dortigen abweicht, nämlich 25 kV 50 Hz. Heute sind Mehrsystemloks so selten wie Sonnenschein im Sommer, weil durch die technische Weiterentwicklung im Elektronikbereich ein erheblicher Kostenvorteil entstanden ist und heute die Herstellung viel billiger als früher. Zur Entwicklung der Baureihe 181 setzte man zukunftsgerichtet auf den grenzüberschreitenden Einsatz ohne zeitraubenden Lokwechsel. Diese Einsätze brachen massiv ein, als die Staatsbahnen Europas ihre Hochgeschwindigkeitssysteme (bsp. die SNCF mit ihrem TGV oder die DB mit ihrem ICE) weiter voran trieben. Einerseits wurden einige nationale Linien auf Hochgeschwindigkeitszüge umgestellt, die aber nicht ins Ausland fahren konnten. Langlaufende Eurocity-Verbindungen wurden gekappt. Beispiele die Eurocitys Dortmund - München - Italien oder (Wien-) München - Paris. Mit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke KRM (Köln-Rhein-Main) und 403 (ICE 3) auf der neuen Linie wurden diese Langläufe durch die noch heute erst ab München startenden EC nach Italien ersetzt. Gen Paris entfielen die EC ebenfalls und wurden durch Binnen-IC im Zubringerverkehr ersetzt, die dann an TGV-Verbindungen anschlossen (Stuttgart, Karlsruhe). Damit sank auch der Bedarf an den Loks der Baureihe 181. In neuen Tätigkeitsfeldern halfen sie den allfälligen Lokmangel beim DB Fernverkehr zu verringern. So fuhren die 181 im nationalen Verkehr nach Frankfurt, Wochenend-Verstärker nach Leipzig und eben IC-Leistungen auf der Gäubahn. Hier konnten die wesentlich älteren 110/ 115er ersetzt werden, die oft genug einspringen mussten, weil keine überzählige Ellok vorhanden war. Es war sogar geplant, dass die 181 weitgehend alle Fernverkehrs-Leistungen auf der Gäubahn übernehmen sollten. Die mangelnde Leistungsfähigkeit machte diese Pläne aber zunichte. Die Gäubahn weist sehr viele Geschwindigkeitswechsel auf, die entsprechende Leistungsressourcen abrufen. Die 181 verfügen über eine eher bescheidene Dauerleistung von 3300 kW, die alten 110 dagegen über 3600 kW. Dies ist der Tatsache der Zweisystemtechnik geschuldet, die in größerem Umfang nicht in der Lok unterzubringen war. Das Umgrenzungsprofil der 181 entspricht übrigens dem engen bei der SNCF, daher kommt die Lok recht "klein" daher. Die 181 fuhren während ihrer Leistungen auf der Gäubahn Verspätungen ein und bewährten sich nicht, wurden daher abgezogen. Ein vergangenes Puzzleteil sind sie also auch. Viel Spaß mit dem IC am Berghautunnel, welcher soeben die Panoramastrecke um Stuttgart passiert hat und nun den Kaufwald passieren wird, bis er in wenigen Minuten Böblingen erreicht. Liebe Grüße euer Torsten