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Muho's video: 160 Storge - Liebe die einem in den Scho f llt oder auch nicht 2 Februar 2021

@(160) Storge - Liebe, die einem in den Schoß fällt (oder auch nicht!) 2. Februar 2021
Auszug aus "Das Meer weist keinen Fluss zurück": Das Rufen der Affen / Die Stimme des Tals / Tag und Nacht höre ich / Buddhas Botschaft Schnee auf der Flur / Kein Grashalm zu sehen / Ein Reiher verbirgt sich / In seiner eig’nen Gestalt (Dōgen) Storge bezeichnet das Gefühl, willkommen in der Welt zu sein. Storge ist die erste und scheinbar trivialste Form der Liebe. Man könnte sie „biologische Liebe“ nennen, denn sie scheint zur genetischen Ausstattung des Menschen zu gehören. Ein Kind verspürt Storge auf dem Schoß der Mutter, und der Mutter geht es nicht anders, wenn sie ihr Kind im Arm hält. Jedes Kind ist fest davon überzeugt, dass die eigene Mutter die Beste ist. Warum eigentlich? Die Auswahl ist doch so groß. Es gibt Milliarden von Frauen auf dieser Welt, von denen ganz sicher viele hübscher sind, leckerere Sachen kochen oder mehr Erziehungsratgeber gelesen haben als gerade jene Frau, an deren Hand das Kind vergnügt die Straße entlanggeht. Trotzdem müsste man wohl sehr lange suchen, um ein Kind zu finden, das sagt: „An erster Stelle kommt für mich Frau Merkel! Und dann Lady Gaga! Und Mama kommt an dritter Stelle!“ Wenn ein Kind bei seiner leiblichen Mutter aufwächst, ist die Chance groß, dass es seine Mutter ein Leben lang lieben wird. Und ein während der ersten Jahre adoptiertes Kind wird seine Ziehmutter lieben, selbst wenn es später seiner leiblichen Mutter begegnen sollte. Storge knüpft ein starkes Band. Der Biologe Konrad Lorenz hat gezeigt, dass das selbst bei Enten nicht anders ist. Warum liebt eine Mutter ihr Neugeborenes mehr als alle anderen Kinder? Die Auswahl ist doch so groß. Es gibt doch Millionen von anderen Babys, von denen ganz sicher viele süßer und aufgeweckter, möglicherweise auch gesünder sind als das eine, das sie auf die Welt gebracht hat. 70 368 744 177 664 Kombinationen ließen sich aus den Chromosomensätzen der Eltern herstellen. Darunter wäre sicher auch die eine, die optimale, die für ein Leben mit den besten Startbedingungen sorgen würde. Würde deshalb eine Frau das Angebot eines Gentechnologen annehmen, ihr Baby gegen ein solcherart „perfektes“ Wesen auszutauschen? Wohl kaum. Als Grund für die Ablehnung würde ihr ein Satz genügen: „Das ist doch mein Kind!“ Die Dinge verkomplizieren sich, hat eine Frau mehrere Kinder zur Welt gebracht. Ich spreche nicht von einer Entscheidung auf Leben oder Tod, wie sie Meryl Streep im Film Sophies Entscheidung treffen muss, weil sie von einem KZ-Aufseher dazu gezwungen wird, eine Wahl zwischen ihrem Sohn und ihrer Tochter zu treffen – nur um am Ende beide Kinder zu verlieren. Nein, selbst wenn ein Kind einfach nur wissen will, welches von den Geschwistern der Liebling der Mama ist, kann das die Mutter vor ein großes Dilemma stellen. Es gibt die Geschichte von der japanischen Frau, die gemeinsam mit ihrem Mann zwölf Kinder großgezogen hat. Fast jeden Monat gab es einen Geburtstag zu feiern, und dafür hatten sich die Eltern etwas Besonderes ausgedacht. Das Geburtstagskind durfte wählen, ob es am Festtag entweder mit dem Vater oder mit der Mutter in ein Restaurant gehen wollte. Alleine sein mit einem Elternteil, das war in einer so großen Familie übers Jahr kaum möglich. Aber hinter der Idee steckte auch noch ein eher prosaischer Grund: Essen zu gehen mit der ganzen Familie, dafür reichte das Geld nicht. Bei solch einem Geburtstagsausflug nutzte nun eines der Kinder die Gelegenheit, endlich einmal unter vier Augen mit der Mutter zu sein. Es nahm sich ein Herz und fragte sie: „Welches von uns zwölf Kindern hast du eigentlich am liebsten, Mama?“ Darauf antwortete die Mutter: „Weißt du das denn nicht? Ich habe dich am liebsten! Aber das ist ein Geheimnis, das du in keinem Fall den anderen verraten darfst.“ Jahrzehnte später starb die Mutter, und die zwölf, inzwischen längst erwachsenen Geschwister kamen zusammen, um Abschied von ihr zu nehmen. Sie weinten und lachten und riefen besonders schöne Erinnerungen herauf. Dann holte eine der Töchter tief Luft und erzählte das Geheimnis, das ihr die Mutter anvertraut hatte. „Was?“, riefen alle anderen, „dir hat sie das auch gesagt?“

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Muho
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