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Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft's video: Anke Salmen Inselspital Bern Neurologie

@Anke Salmen, Inselspital Bern Neurologie
Untersuchung von Autoimmunerkrankungen des Zentralen Nervensystems mit dem Fokus auf die Beteiligung des visuellen Systems. Multiple Sklerose (MS), Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) und die kürzlich abgegrenzte MOG-Enzephalomyelitis (MOG-EM) gehören zu den entzündlichen Autoimmunerkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Hierbei wird die Isolationsschicht der Nervenzellen fälschlicherweise durch das eigene Abwehrsystem und auch die Nervenzellen selbst beschädigt („Neurodegeneration“). Dies führt zu unterschiedlichen neurologischen Symptomen wie Taubheitsgefühlen, Schwäche und Sehstörungen. Das Verständnis über die verschiedenen Erkrankungen ist zwar grösser geworden, dennoch sind insbesondere Unterschiede zwischen den Erkrankungen nicht gut verstanden. Da Therapien aber zum Beispiel bei MS funktionieren, bei NMOSD aber schaden können, ist die weitere Untersuchung der Entstehung der Krankheiten und deren Unterschieden wichtig. Sehstörungen sind bei allen drei Erkrankungen nicht nur ein häufiges, sondern oft das erste Symptom. Wenn von einer Krankheitsattacke eine dauerhafte Beeinträchtigung des Sehens zurückbleibt, hat das für die Betroffenen schwere Auswirkungen in allen Bereichen des Lebens. Ursache dieser Störungen sind Entzündungen im Sehnerv, aber vermutlich auch direkte Schäden in der Netzhaut des Auges, die ebenfalls ein Teil des ZNS ist. Moderne Untersuchungsverfahren können helfen, verlässlich das Sehvermögen und die Struktur der Netzhaut zu messen, zum Beispiel die Optische Kohärenztomographie (OCT). Vergleichende Untersuchungen, um die verschiedenen Erkrankungen besser unterscheiden zu können, gibt es bisher nur sehr wenig und mit nicht eindeutigen Resultaten. Die Untersuchungsmöglichkeiten stehen auch für Tiermodelle zur Verfügung. Um die unterschiedlichen Krankheitsprozesse besser zu verstehen, sind erste Untersuchungen in Tiermodellen wichtig, deren Ergebnisse dann bei Betroffenen überprüft werden können. Ein Modell der MS ist die experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE). Durch Anwendung von sogenannten Antikörpern, die für NMOSD oder MOG-EM typisch sind, kann man dieses Modell verändern. Dadurch können Untersuchungen über die Auswirkungen der drei Erkrankungen auf das Sehsystem erfolgen. In ersten Versuchen konnten wir bereits ein MOG-EM-Tiermodell entwickeln und zeigen, dass das Sehvermögen der Tiere mit der Schwere der Krankheitssymptome abnimmt. Das Ziel des Projekts ist, die Auswirkungen der drei Krankheitsmodelle auf das Sehsystem zu vergleichen. Da das Sehsystem als Teil des ZNS ein gutes Modell darstellt, können so Rückschlüsse auf das gesamte ZNS gezogen werden. Dafür wird in den Modellen während des Krankheitsverlaufs das Sehvermögen gemessen, mehrere OCT durchgeführt und Schäden in der Netzhaut, dem Sehnerv, Gehirn und Rückenmark ausgewertet. Die Krankheitsmodelle der MS, NMOSD und MOG-EM werden anschliessend vergleichend analysiert. Wir möchten so zu einem besseren Verständnis der Erkrankungen beitragen. Mit unserem Fokus auf das Sehsystem wird ein für die Betroffenen sehr wichtiges und die Lebensqualität beeinflussendes Symptom aufgegriffen und gleichzeitig ein Modell aufgestellt, das Rückschlüsse über Neurodegeneration im gesamten ZNS erlaubt.

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Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft
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