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TEDDY B's video: Wanderung Schynige Platte - First BE : Jungfrau bitte kommen

@Wanderung Schynige Platte - First (BE): Jungfrau, bitte kommen!
Sechs Perlen in sechs Stunden – so wird die Höhenwanderung Schynige Platte – Faulhorn – First in der Werbung gepriesen. Stimmt alles. Aber diese lange Tour will verdient sein und ist nichts für «Gemütlichkeits-Wanderer». Das hat auch Betty B - Teddy B's Gefährtin - erfahren müssen. DIE FAKTEN Höhe: 2076 m.ü.M. (Schynige Platte/ bzw. 2167 m.ü.M. (First) Lage: Berner Oberland Länge: knapp 16 km bzw. 5 1/2 bis 6 Std. Wanderzeit Anstieg/Abstieg: 905 bzw. 722 m Anforderungen/Kondition: mittel Saison: Juni – September DIE GANZE GESCHICHTE Es sollte nicht irgendeine Wanderung sein, sondern ein Klassiker, ein Highlight unter den Schweizer Höhenwanderungen! Die Rede ist von der Panorama-Höhenwanderung, die von der Schynige Platte via Faulhorn bis zum First bei Grindelwald führt. Eine 6-stündige Bergwanderung von knapp 16 Kilometern Länge. Und ständig geht es hinauf und hinunter. Man kann die Tour auch umgekehrt machen – oder mittendrin «stoppen» und im Berghotel Faulhorn auf himmlischen 2681 Metern übernachten. Dieses einfache Hotel gilt als eines der ältesten touristischen Berggasthäuser der Alpen. Die Weit- und Fernsicht von dort oben soll schlicht phänomenal, bei optimalem Wetter nicht nur x Gipfel, sondern gleich sieben (!) Schweizer Seen zu sehen sein – vom Brienzer- bis zum Bielersee. Seinen Namen verdankt das Faulhorn dem hiesigen schwarzen, bröckelnden Kalkschiefer – also «faulem Gestein». Frische Alpenflora und «faule» Steine Doch statt «faulem» Gestein war Betty nach frischer Alpenflora zumute. Auf der Schynige Platte, deren Name bereits Versprechen ist. Fast eine Stunde dauert die Ruckel-Zuckel-Fahrt von Wilderswil bei Interlaken mit der uralten roten Standseilbahn hinauf auf 2000 Meter. Und zum Alpengarten mit fast 700 verschiedenen Pflanzenarten. Stets von einem Mönch begleitet Wer noch mehr als die prächtige Aussicht auf den türkisblauen Brienzersee und das «heilige» Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau sehen will, nimmt also den Panorama-Höhenweg unter die Füsse. Wird wohl alles halb so schlimm sein… – hat sich auch meine Betty gedacht. Besonders während den ersten beiden Stunden. Üppige Alpenflora auf Schritt und Tritt, schillernd-schaukelnde Schmetterlinge und immer wieder die Jungfrau, die sich züchtig in Wolken verhüllt. So zottelt man entspannt voran, erst vorbei am Aussichtspunkt Daube, dann Richtung Louchernhorn, und so allmählich wird es karstig und teils gar garstig. Und geht ständig weiter bergan. Karstig und garstig ständig bergan Die wilde Karstlandschaft im Gebiet Güw ist nichts für Freizeit-Wanderer in Turnschuhen und Jeans, sondern will «bezwungen» werden. Vorab im Juni liegt an den teils steilen Hängen nicht nur Geröll, sondern häufig noch Schnee. Eine gute Ausrüstung samt Stöcken und Trittsicherheit ist ein Muss. Dafür entlöhnt der Weitblick auf den Brienzersee zur Linken, der Wanderer auf der ganzen Länge «begleitet». Irgendwann glänzt tief unten der kleine Sägistalsee, und schliesslich ist nach rund drei Stunden die Hinteransicht einer Hütte zu erkennen. Hockt Gott auf dem Faulhorn? Uff, endlich! Das legendäre Berghotel Faulhorn? Nix da! Ebenfalls an schönster Aussichtslage thront das Berghaus Männdlenen samt Terrasse, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wie schön wäre es jetzt, die Füsse hoch zu lagern, ein grosses Bier zu trinken – und bis zum nächsten Morgen zu rasten. Aber wer will aufgeben! Also nochmals ein Steilstück hinauf zur Winteregg in Angriff nehmen, mit Sorge diverse Wolken und den Nebel beobachten, der sich träge und schwer über einzelne Gipfel wälzt. Der Weg ins Glück ist mit Steinen bestückt Irgendwann zählt man die Zeit nicht mehr, geht wie in Trance. Hat auch keinen Blick mehr für Details entlang der Strecke. Noch behaupten sich einzelne Blumen im Geröll, doch die Schmetterlinge haben sich davongemacht. Die Sonne auch. Faulhorn, bitte kommen! Endlich, nach über 4 Stunden Wandern, Stolpern und Bangen, steht man vor ihm, diesem Gupf, der sich Faulhorn nennt. Sieht das Berggasthaus obendrauf, nur noch einen Zickzackweg und läppische zehn weitere Geh-Minuten entfernt. Grindelwaldgletscher, wo bist Du? Sei’s drum. Meine Betty hat das Faulhorn schliesslich links liegen gelassen, an jenem späten Nachmittag. Wollte weiter bis ans Ziel, dem First oberhalb von Grindelwald. Allein die Sichtung des Bachalpsee’s verrät Wanderern, dass der First nur noch eine Stunde entfernt ist. Deshalb nochmals einzelne Schneefelder durchqueren und schliesslich wieder einen «normalen» Wanderweg begehen. So lange, bis die Bergstation der Gondelbahn auf 2167 Metern erreicht ist. Und damit auch der First Cliff Walk, dieser metallene Steg, der 45 Meter weit ins Nichts hinausführt. Aber meine Betty hat auf dieser 6 ½ Stunden Tour zwischen Himmel und Erde zuvor viel mehr gesehen und gefühlt als von Menschen gemachte Highlights. Ja, sie sie schwört, es sei eine Art «Rendez-vous mit dem lieben Gott» gewesen… Teddy B, Juli 2018

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TEDDY B
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This video was published on 2018-07-03 22:24:36 GMT by @TEDDY-B on Youtube. TEDDY B has total 118 subscribers on Youtube and has a total of 45 video.This video has received 5 Likes which are higher than the average likes that TEDDY B gets . @TEDDY-B receives an average views of 404.7 per video on Youtube.This video has received 1 comments which are higher than the average comments that TEDDY B gets . Overall the views for this video was lower than the average for the profile.

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