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Tele Romani's video: Ganges: Indiens Fluss des Lebens 2 3

@Ganges: Indiens Fluss des Lebens 2/3
Teil 2 -- Im Tiefland: Ein Zehntel der Erdbevölkerung lebt im Gangestiefland. Der Ganges muss sie alle ernähren. Seit Jahrtausenden schon beeinflusst er die Zivilisation und Natur Indiens. Inzwischen sind an seinen Ufern Dschungel, Wälder und Sumpfgebiete weitgehend geschrumpft, viel Ackerland ist entstanden. Auf einzelnen Strecken gibt es noch Inseln der ehemaligen Vegetation und hier auch die ursprüngliche Tierwelt. Aber der Raum wird schnell zu eng. Nacht für Nacht während der Erntezeit liegen die Dorfbewohner auf Wache, um Elefantenherden, die Hunger leiden, von ihren Feldern fernzuhalten. Ein riskantes Unterfangen, nur Fackeln und Messer stehen ihnen zur Verfügung. Manche Menschen in den Städten leiden unter der Affenplage, sie wehren sich trotzdem nicht, schließlich ist Affengott Hanuman eine göttliche Person. Andere haben in den Dörfern ein vollkommen lockeres Verhältnis zu Schlangen, zu den giftigsten überhaupt. Die Kobra ist vielen Indern sogar heilig und wird in den Häusern geduldet, Altäre werden zu ihrer Anbetung aufgestellt und geschmückt. In Varanasi, Indiens ältester Stadt am Fluss, treffen sich die Gläubigen und tauchen in den Strom, um Erlösung von all ihren Sünden zu erlangen. Auch der Ritus am heiligen Fluss verbrannt zu werden und die Asche dem fließenden Wasser anzuvertrauen, wird weiterhin gepflegt. Der Fluss leidet, zu viel wird ihm zugemutet, zu viel von ihm verlangt. Das Wasser wird teilweise knapp. Riesenstädte wie Kolkata (Kalkutta) mit ihren giftigen Abwässern zerstören den Strom. Im weit verzweigten Delta kämpfen die Menschen vor der Monsunzeit mit Wassermangel. Zahlreiche Wasserarme liegen vollkommen trocken und lassen sich durchlaufen. Auch der Hauptarm führt dann kaum noch Wasser und sieht eher einer Wüstenzone ähnlich. Dort, wo sich der Ganges in Hunderte Arme auffächert, ehe er im Golf von Bengalen ins Meer fließt, liegt der größte Mangrovenwald der Erde, die Sundarbans. Eine besondere Naturlandschaft, die zum Weltnaturerbe gehört. Vielleicht liegt hier der allerletzte Zufluchtsort des Tigers, auch wenn es in den Sundarbans gerade besonders viele Menschfresser gibt. Kein Wunder, Mensch und Tiger leben hier auf engem Raum zusammen, wobei die Siedlungen der Menschen außerhalb der Mangrovenwälder liegen. Sie bestellen ausgedehnte Reisfelder. Klaffschnäbel patrouillieren daneben im seichten Wasser, von den Dorfbewohnern immer gern gesehen. Genau wie die stolzen Saruskraniche gelten sie als Glücksbringer. Neben dem Gangesdelfin im Delta zu fischen, ist keine Seltenheit. Die Fischer nutzen die Tauchkünste des Indischen Fischotters. Mit ihm zusammen treiben sie die Fische in die Netze. Die Otter werden extra dafür gezüchtet. Eine Jahrhunderte alte Tradition im Delta. Während der Monsunzeit haben Menschen wie Tiere im Delta zu leiden. Nach den anhaltenden sintflutartigen Regenfällen tritt der Ganges über die Ufer und steigt teilweise über acht Meter an. Den einen nimmt er Land, fluchtartig müssen sie ihre Häuser verlassen, weil die Uferzone großflächig abbricht, anderen schenkt er Land, wenn er Schlamm heranträgt und auf diese Weise neuen Lebensraum für Mensch und Tier schafft.

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Tele Romani
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This video was published on 2012-02-03 04:56:24 GMT by @Tele-Romani on Youtube. Tele Romani has total 4.4K subscribers on Youtube and has a total of 143 video.This video has received 17 Likes which are lower than the average likes that Tele Romani gets . @Tele-Romani receives an average views of 38.2K per video on Youtube.This video has received 2 comments which are lower than the average comments that Tele Romani gets . Overall the views for this video was lower than the average for the profile.

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