markus240679's video: Glocken der Spitalskirche Perchtoldsdorf

Die Glocken der Perchtoldsdorfer Spitalskirche Über die Geschichte der Spitalskirchenglocken ist nur wenig bekannt. Nach der ersten Spitalsordnung aus dem Jahr 1419 durfte die Spitalskirche nur eine einzige Glocke besitzen. Vom Verbleib dieser Glocke weiß man heute nichts. Einzig erhalten ist ein gekröpftes Stahljoch aus dem 19. Jahrhundert, das in der Spitalskirche in Verwendung war. Seine Armaturen deuten auf die Aufhängung einer Glocke hin, die mit einer Krone ausgestattet war- in Gegensatz zu den heute in der Spitalskirche befindlichen Glocken, die mit Scheibenkronen ausgestattet sind. Man kann also annehmen, daß an diesem Joch einst eine historische Glocke hing, die mit ziemlicher Sicherheit im Krieg abgeliefert wurde. Im Jahr 1958 stiftete Steinbruchbesitzer Karl Maier eine Glocke mit dem Ton a2, die von der Glockengießerei Pfundner in Wien X. hergestellt wurde. Diese Glocke hat ein Gewicht von 61,9 kg und einen Durchmesser von Ø 45 cm. Ihr heller Klang ist weithin über Perchtoldsdorf zu hören, da auch die Aufhängung im oberen Bereich der Glockenstube sehr günstig ist. Man kann diese Glocke von allen Seiten sehr gut beim Läuten beobachten. Reliefbildnis der Hl. Barbara Die Inschrift der Glocke lautet: Aus Dankbarkeit Perchtoldsdorf 1958 Die zweite Glocke bleibt dem Blick der Betrachters von der Straße aus verborgen, da sie im unteren Bereich der Glockenstube hängt. Sie erklingt im Ton fis2 bei einem Gewicht von 99,4 kg und einem Durchmesser von Ø 54 cm. Ihr Klang ist besonders schön und durch einen merklich längeren Nachhall geprägt als jener der Barbaraglocke. Gemeinsam klingen die Glocken wie ein Duett von Zimbeln, das an das Geläute einer Bergkirche in den Alpen erinnert. Reliefbildnis der Hl. Elisabeth Die Inschrift der Glocke lautet: Hl. Elisabeth hilf den Kranken und den Sterbenden! Perchtoldsdorf 1958. Beide Glocken hängen in einem Eisenglockenstuhl, der unterhalb der Schallfenster in die Turmmauern eingelassen ist. Derzeit sind Sanierungsarbeiten am Geläute dringend notwendig, da das schwingungsdynamische Verhalten des Turmes ungeklärt ist. Es ist damit zu rechnen, daß man die Glocken wieder auf gekröpfte Joche umhängen muß, um den Turm schwingungsdynamisch zu entlasten. Wenn man das verbliebene historische Glockenjoch der Spitalskirche betrachtet, kann man annehmen, daß die einstigen Baumeister schon damals bei der Wahl der Glockenaufhängung instinktiv richtig gehandelt haben, um den Turm statisch zu schonen. Derzeit gibt es auch alternative Überlegungen, nämlich diese Glocken im Wehrturm von Perchtoldsdorf unterzubringen, da sie klanglich perfekt zum vorhandenen Geläute passen. Somit hätte Perchtoldsdorf einen zehnstimmigen Glockenchor. Der Turm der Spitalskirche bliebe somit leer- die Glocken würden von der Pfarrkirche aus zur Messe läuten, die sich in unmittelbarer Nähe befindet.