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mm2net's video: CSD Stuttgart 2019 - Die gesamte Polit-Parade Sa 27 07 2019

@CSD Stuttgart 2019 - Die gesamte Polit-Parade [Sa. 27.07.2019]
Die gesamte Polit-Parade des 40. Christopher Street Day Stuttgart. Das diesjährige Motto: "Mut zur Freiheit" Hier das offizielle Statement des CSD Stuttgart: Von der Freiheit eines selbstbestimmten Lebens aller Menschen und dem Mut, dafür beherzt einzutreten – davon erzählt und dafür kämpft der diesjährige Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart. Unter dem Motto „Mut zur Freiheit“ findet vom 12. bis 28. Juli 2019 das Kulturfestival der Regenbogen-Community statt. Ausgangspunkt ist die Geschichte von Wut und Mut, ohne die bei den „Stonewall Inn“-Revolten 1969 in New York nicht der Grundstein für die heutige Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und Akzeptanz gelegt worden wäre. 1979 schwappte die Bewegung als „Homobefreiungstag“ nach Stuttgart – „Gay Liberation Day“ auf schwäbisch. Und 2019 feiert der CSD-Verein das 18. Jahr des Bestehens. Viele Erfolge wurden seither errungen und Freiheiten erkämpft. Und doch scheinen eben diese heute erneut in Gefahr zu sein. 50 Jahre nach den Aufständen um das „Stonewall Inn“ am 28. Juni 1969 haben lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen (LSBTTIQ) unglaublich viel erreicht – der Mut der Gedemütigten von damals, Willkür, Verfolgung, Ausgrenzung und Ignoranz nicht länger zu dulden, hat viele Gesellschaften in weiten Teilen der Welt nachhaltig verändert. Gerade auch in Deutschland: Homosexuelle Handlungen stehen nicht mehr unter Strafe. Viele der einst aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Thematik oder nicht-traditionellen Lebensentwürfen verfolgten Menschen werden sichtbar. Einige erhalten gar eine geringe Entschädigung für erlittenes Unrecht. Homosexualität und – allerdings erst seit Kurzem – Transsexualität, gelten nicht mehr als Krankheit. Das Personenstandsrecht ist im Wandel, so dass intersexuellen Menschen künftig keine Geschlechtszuweisung mehr aufgezwungen werden soll. Und dann natürlich die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare mitsamt dem gemeinsamen Adoptionsrecht. Gesellschaft und Freiheit stehen unter Druck Mit Beharrlichkeit haben wir Etappe um Etappe genommen. Bis zur vollständigen Gleichstellung schien es nur eine Frage der Zeit. Denn in der Gesellschaft hatten wir Rückenwind, dank engagierter Unterstützer*innen aus der Mehrheitsgesellschaft. Doch inzwischen spüren wir Verunsicherung im eigenen Land und in zahlreichen anderen Teilen der Welt: Verloren gegangen scheint die Gewissheit, dass sich die Gesellschaft ausschließlich in Richtung Offenheit, Respekt, Toleranz und Akzeptanz entwickelt. Die Wertschätzung gegenüber der erlangten gesellschaftlichen Freiheit scheint insgesamt durch arge Abnutzungserscheinungen geprägt. Wie schon 1969 stehen Gesellschaften auch heute stark unter Druck, scheinen mancherorts die liberalen Demokratien zu wanken. Es wirkt paradox: Je offener die Gesellschaft insgesamt wurde, desto schwieriger wird es, auszuloten, wo die Freiheiten des Einen beginnen und die des Anderen enden – oder wo Gemeinsamkeiten liegen. In der Auseinandersetzung darum scheint mehr und mehr der Respekt verlorengegangen: Im Großen der Respekt vor den Institutionen, welche die Freiheit tragen, verteidigen und absichern sollen. Und im Kleinen der Respekt vor anderen Menschen mit anderen Perspektiven, Erfahrungen, Weltbildern und Lebensrealitäten. Nicht umsonst beschreibt der Autor Francis Fukuyama in seinem neuen Buch „Identität“ die Fliehkräfte der heutigen gesellschaftlichen Umbrüche, indem er von einerseits Zersplitterung oder Partikularinteressen und andererseits von einem Schulterschluss der Verunsicherten spricht. Links Vereinzelung, rechts Nationalismus. Dabei leiden die Würde, der Respekt und letztendlich die Freiheit aller. Natürlich dürfen wir nicht verkennen, dass Rückenwind in Gegenwind umschlagen kann. Vergessen wir aber auch nicht die Unterstützung, die unsere berechtigten und wichtigen Anliegen bereits erfuhren und erfahren. Jetzt gilt es, die Kraft zu nutzen, die aus dem Mut der Generationen an Vielfaltsverfechter*innen und emanzipatorischen Kämpfer*innen, die sich 1969, 1979 oder zu anderer Zeit engagierten, um unseren eigenen „Mut zur Freiheit“ erneut und noch mehr anzufachen. Wann, wenn nicht 2019 – im Jahr der Regenbogen-Jubiläen – wäre dafür ein besserer Zeitpunkt.

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